Jutta Riedel-Henck, geb. am 22. Juli 1961 in Aachen, Studium der Musikwissenschaft und Pädagogik in Hamburg, Dozentin in der Kinder- und Erwachsenenbildung, freie Autorin mit eigenem Verlag, Musikerin und Liedermacherin.

Initiatorin der »Rowling Ukes«, Ukulelenorchester im Landkreis Rotenburg/Wümme (ROW).

Geboren am 22. Juli 1961 in Aachen, verbrachte ich meine Kindheit und Jugend ab 1965 in Bremen. Nach dem Abitur – meine mündliche Deutschprüfung wurde mit 2 Punkten (Note 5) zensiert, nachdem ich ein Gedicht frei interpretierend meine persönliche Meinung zum Thema Lernen äußerte – studierte ich in Hamburg Musik- und Erziehungswissenschaften, wohnte und wirkte weiterhin in Bremen, u. a. in einer Initiative, welche sich der kritisch emanzipatorischen Kinder- und Jugendarbeit widmete, als Musikerin (u. a. Initiatorin der Band „Salsa Riscante“), unabhängige Lebensforscherin, Autorin, freie Mitarbeiterin in der Musikabteilung Radio Bremens, VHS-Dozentin ... und gründete am 8. September 1988 den Kompost-Verlag. 1990 verließ ich die Stadt und zog nach Deinstedt, einem kleinen Dorf zwischen Zeven und Bremervörde, wo ich nach wie vor lebe und (nicht nur) dieses Buch geschrieben habe.

Seit 2012 ist die Ukulele mein liebstes Spielzeug, zu der ich alleine oder mit dem von mir ins Leben gerufenen Ukulelenorchester „The Rowling Ukes“ singe mit der Intention, positive Gedanken und Schwingungen in die Welt zu tragen und all jene anzustecken, die offenen Herzens an die Realisierung ihrer Träume glauben, in denen bedingungslose Liebe und Eigenverantwortlichkeit die Welt zu einem glücklichen und friedlichen Ort für alle werden lassen.

 

Mensch mit Herz und Verstand, sensible, aufmerksame Beobachterin, ohne Religions- und Parteizugehörigkeit, erfahren im Umgang mit schwierigen Zeitgenossen, unabhängig von akademischen Lehrgebäuden, naturliebend, beharrlich, nicht zu fassen, weder in Worten noch im Leben: Freier Geist mit vielen Facetten.

 

 

„Was empfindest Du, wenn Du Deine Ukulele spielst und welche Botschaft möchtest Du mit ihr ausdrücken?“

 

Der Klang der Ukulele berührt mein Herz ganz unmittelbar. Ich kenne das so von keinem anderen Instrument. Als ob eine Stimme durch sie spricht, die mein mir innewohnendes kindliches Unbedarftsein widerspiegelt und mir erlaubt, schlicht, einfach und schnörkellos zu empfinden ohne all die im Außen herrschenden Ansprüche auf Virtuosität, Perfektionismus und Leistungswahn zu bedienen.

Darin sehe ich auch den unvergleichlich hohen therapeutischen Wert: Sich dem inneren Kind zuwenden, ihm zuhören, seine Verletzlichkeit annehmen. Hinter einem so kleinen Instrument kann man sich nicht verstecken. Es erfordert Mut, es zu spielen, und ein besonderes Maß ein Feingefühl.

So leicht die Ukulele zu handhaben sein mag, so viel Raum entfaltet sich dabei für den Ausdruck der Seele, ihrer inneren Schwingung, dem wahren Selbst. Etwas, wovor viele Menschen infolge schmerzhafter Erfahrungen große Angst haben.

Sich menschlich und herzlich näherkommen beim gemeinsamen Spielen und Singen, verbunden mit Gesprächen über Alltägliches, aber auch Tiefsinniges, Vertrauen zu entwickeln und festigen, das Leben (wieder) genießen zu lernen, sich am Einfachen zu erfreuen, an den kleinen Dingen und Gegebenheiten, den wahren Reichtum im Herzen tragend und zum Ausdruck bringend, darin gehe ich auf und das möchte ich auf meine Weise (auch) mit der Ukulele in die Welt tragen.

Jutta Riedel-Henck, 10.11.2021

 

Dieser Text entstand im Rahmen eines klingenden Adventskalenders, einem Projekt von Nobert Koch, der den teilnehmenden Musikern die o. a. Frage stellte.