Auch wir Alten waren einmal Kinder,
manchmal denken wir nicht gerne dran zurück.
Denn als Kinder litten wir genau wie ihr
unter Streit und Langeweile
und suchten nach dem Glück.
Als ich klein war, konnte ich auch frech sein,
wenn mir irgendwas nicht passte, schrie ich: Nein!
Und ich tobte voller Wut und schmiss mich hin,
weil mir vieles nicht gefiel,
darin fand ich keinen Sinn.
Dabei fühlte ich mich oft alleine,
und ich hasste alle Menschen um mich rum.
Niemand konnte mich verstehn,
mal mit meinen Augen sehn,
was ich sah und was mir fehlte,
meine Eltern warn zu dumm.
Viele meinten über mich, dass ich zu ernst sei,
meine Mutter sagte dann: Nun lach doch mal!
Dass ich traurig war und ängstlich,
wollte sie nicht gern verstehn,
nur ein fröhlich nettes Kind,
lächelnd und hübsch anzusehn.
Also lernte ich, mich zu verstellen,
weil mich, wie ich wirklich war, niemand verstand.
Träumte täglich viele Stunden vor mich hin,
lernte immer mehr zu lügen
und vergaß bald, wer ich bin.
Als ich größer wurde, fand ich Freunde,
gemeinsam suchten wir das große Glück,
probierten alles aus, was sonst verboten war,
und machten dabei vieles einfach nur kaputt.
Unsre Tränen wollten wir verstecken,
wenn wir traurig waren, gaben wir uns cool.
Voller Übermut versuchten wir, den Held zu spieln,
wollten stark sein, immer kräftig, ohne ein Gefühl.
Heute bin ich leider schon erwachsen,
doch ich suche immer noch das große Glück,
träume wie ein Kind von Liebe und von Ehrlichkeit
und finde mit euch Kindern
zu diesem Traum zurück.
Text und Musik: Jutta Riedel-Henck