Guck mal an, was ich kann,
ich bin schon ganz schön groß,
auch wenn du immer glaubst,
ich sei noch ziemlich doof:
Ich kann hoch hinaus auf die Rutschbahn gehn
und ganz oben stehn, alles übersehn,
und mit Schwung sitz ich auf dem Po, und dann
saus ich fix wie der Blitz in den Sand.
Guck mal an ...
Ich kann balanciern, ohne hinzusehn,
auf dem Balken stehn, mich ganz schnell umdrehn,
und mit Schwung spring ich nur auf einem Bein
in die nächste Pfütze rein.
Guck mal an ...
Ich kann rückwärts gehn, auf den Zehen stehn,
krieche auf den Knie’n leise zu dir hin,
und mit Wucht zieh ich mich am Sessel hoch,
plumpse – schwups – auf deinen Schoß.
Guck mal an ...
Ich kann Purzelbaum, wie ein Würstchen rolln,
sitze auf nem Ball, ohne hinzufalln,
und mit Schwung spring ich auf das Bett, und dann
hops ich munter von ganz oben wieder runter.
Guck mal an ...
Ich kann Bilder maln und bis dreizehn zähln,
schreibe mit der Hand Namen in den Sand,
schneide aus Papier Blume, Haus und Tier,
klebe bunte Schnipsel drauf und schenk sie dir.
Guck mal an ...
Ich kann Burgen baun und dann fest draufhaun,
wälze mich im Gras, ja das macht mir Spaß,
belle wie ein Hund, lach mich kugelrund,
schneid Grimassen und verziehe meinen Mund.
Guck mal an ...
Ich kann Eis wegschlecken, mich im Schrank verstecken,
meine Eltern morgens wecken und mit lautem Krach erschrecken,
aus dem offnen Fenster spucken, weil dann endlich alle gucken,
was ich kann, doch danach muss ich mich schnell ducken.
Text und Musik: Jutta Riedel-Henck